Für Nichtläufer mag es Extremsport sein, 100 Meilen an einem Stück zu laufen. Ultramarathonläufer hingegen würden es keineswegs so bezeichnen. Sie laufen auch nicht vor irgendetwas weg. Doch was ist die Antriebsfeder? Es ist die Lust, die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit immer weiter hinauszuschieben. Es ist aber auch der Spaß am Abenteuer, ähnlich wie bei Bergsteigern, die im Himalaya unterwegs sind oder Seglern, die allein die Welt umsegeln. Dabei ist Ultramarathon laufen viel einfacher zu realisieren. Man braucht keine Sherpas, keine teure Spezialausrüstung beziehungsweise kein hochseefähiges Segelboot. Alles was man dazu braucht sind gute Laufschuhe, Laufkleidung, vielleicht ein Laufrucksack und den Willen, es zu tun.
Die meisten Marathonläufer wollen nach ihrem Debüt bald danach den nächsten laufen und das noch viel schneller als zuvor. Irgendwann stellen sie fest, dass der Trainingsaufwand immer größer wird. Der Schritt zum ersten 50-Kilometer-Wettkampf ist dann nicht mehr weit, schließlich sind es nur knapp acht Kilometer mehr als ein Marathon. Das geht immer. Doch jenseits der Marathondistanz streben einige immer weitere Distanzen an. So sind Wettkämpfe mit mehr als 100 Kilometern eine große Herausforderung, aber auch immer ein Abenteuer.
Wer solche langen Distanzen als Wettkampf unter die Füße nimmt, weiß, dass es am Ende reine Kopfsache ist, weiterzulaufen. Entscheidend dafür, das Ziel zu erreichen, ist die Vorbereitung. Viele Sportler trainieren stur nach Plan. Dazu können Trainingspläne käuflich erworben werden, die individuell auf die jeweilige Wettkampfdistanz und die Leistungsfähigkeit zugeschnitten sind. Alternativ sucht man sich einen Plan im Internet heraus und passt diesen an seine eigenen Bedürfnisse an.
Den Trainingsplan einzuhalten, ist ein Kunststück, neben beruflichen, familiären und womöglich ehrenamtlichen Verpflichtungen. Seit Jahren bin ich mehr und mehr davon abgerückt, einen Trainingsplan abzuarbeiten. Vielmehr trainiere ich intuitiv. Dabei ist es mein Ziel, die langen Läufe an den Wochenenden immer weiter auszudehnen. Vor allem sind es diese langen Doppeldecker samstags und sonntags, die eine gute Ausdauer für lange Strecken bringen. Ein Etappenlauf über vier Tage bringt noch mehr.
Dieses Buch ist eine Anregung, sich die Vorbereitung auf einen Ultramarathon mit kleinen Höhepunkten, die Spaß machen, zu versüßen. Marathonläufer, die sich an die langen Kanten heran wagen wollen, finden hier sicher ebenfalls Ideen, wie sie sich auf ihren ersten Ultramarathon oder einen selbst organisierten Etappenlauf vorbereiten können.